Im Jahr 1966 erblickte Luigi Vanzis erster Italowestern das Licht der Leinwand: Ein Dollar zwischen den Zähnen, mit extrem geringen Mitteln gedreht, setzte Tony Anthonys Karriere in Gang. Der gebürtige Amerikaner entdeckte im Fremden die Rolle seines Lebens und übernahm diese noch mal in drei Fortsetzungen.
Ein Fremder (Tony Anthony) hilft einer Gruppe mexikanischer Banditen dabei, amerikanische Soldaten um zwei Beutel Gold zu erleichtern. Der Anführer der Bande (Frank Wolff) weigert sich jedoch, wie vereinbart die Hälfte des Goldes an den Fremden abzugeben, und jagt ihn davon. Der Versuch des Fremden das Gold zu stehlen schlägt fehl, er wird von den Banditen beinahe zu Tode geprügelt. Mit letzten Kräften und der Unterstützung einer einsamen Frau greift er zur Schrotflinte und metzelt einen Mexikaner nach dem anderen nieder.
Viele werfen dem Film vor, eine bloße Low Budget-Kopie von Sergio Leones Für eine Handvoll Dollar (1964) zu sein. Wenn man das behauptet, tut man dem Film Unrecht, denn er schafft es eine ganz eigene, viel trostlosere, Atmosphäre aufzubauen. Humorvolle Elemente, wie beispielsweise ein gut gelaunter Totengräber, fehlen gänzlich. Dazu kommt noch, dass der Titelheld des Films gänzlich darauf verzichtet, sich seinen Gegnern in den Weg zu stellen, sondern sich stattdessen versteckt, um ihnen dann in den Rücken zu schießen. Als beispielsweise eine sadistische Dame mit einer Peitsche auf den Fremden einschlägt, beugt sich dieser zu ihr nach vor und macht Anstalten sie zu küssen…kurz bevor sich die Lippen der beiden berühren, dreht er ihr den Hals um.
Auch wenn Tony Anthony noch nicht ganz so cool wirkt, wie in späteren Werken, liefert er hier eine gute Leistung ab. Der Part des Antagonisten gehört dem amerikanischen Schauspieler Frank Wolff, der hier sein ganzes Talent zeigen darf. Andauernd fragt er einen seiner Männer Wer bin ich?, worauf dieser ihm antwortet: Ein Mann voller Mitgefühl.
Der Score von Benedetto Ghiglia besteht genau genommen aus zwei Themen, die einander abwechseln, wobei das Titelthema sehr stark in Erinnerung bleibt. Kamera und Schnitt bieten zwar nichts neues, erfüllen aber ihre Aufgabe.
Mit Ein Dollar zwischen den Zähnen legte Luigi Vanzi den Grundstein für seine Zusammenarbeit mit Tony Anthony. Der Film ist ein gutes Beispiel dafür, dass man bereits mit geringsten Mitteln einen guten Film auf die Beine stellen kann. Schade ist nur, dass dieser Streifen bisher nur gekürzt oder als englischsprachiges Bootleg erhältlich ist. Wer des Italienischen mächtig ist, kann auch die japanische DVD für 30€ importieren. Allen anderen bleibt es nur übrig zu hoffen, dass irgendwann in nächster Zeit ein Unternehmen sich dem Film widmet und dieses kleine Meisterwerk ungekürzt auf DVD veröffentlicht.
Italienischer Kinotrailer
US-Kinotrailer
(Musik: Bob Seger - Heavy Music)
Ein Dollar zwischen den Zähnen (Un Dollaro tra i denti)
Italien/USA 1966
mit Tony Anthony, Frank Wolff, Jolanda Modio, Gia Sandri, Raf Baldassarre, Aldo Berti
Musik: Benedetto Ghiglia
Regie: Luigi Vanzi
Regie: Luigi Vanzi
One of my favorite Italian Westerns. I am not sure why. I can watch it over and over and never get bored with it!
AntwortenLöschenI'm actually ashamed since I never watch this one...
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Pedro Pereira
http://por-um-punhado-de-euros.blogspot.com
http://filmesdemerda.tumblr.com
Für mich der beste "Stranger" film. Grossartige Atmosphäre, grossartige Musik. Leider gibt es immer noch keine Koch box mit alle Tony Anthony "Stranger" filme
AntwortenLöschenImmerhin soll "Get Mean" in nächster Zeit von Koch auf DVD erscheinen...
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